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Dom-Dachführung AWO Oberlar 13.12.2021

„Das sind nur die normalen Geräusche“, so lauteten die beruhigenden Worte des Steinmetzes der Dombauhütte, als er am 13.12.2021 in die besorgten Augen der Teilnehmer seiner Dachführung schaute.

Der Bauaufzug an der Nordseite des Kölner Domes hatte sich mit lautem Knarren in Bewegung gesetzt

und brachte 10 Teilnehmer der AWO-Oberlar auf die „Uhrenebene“ des Domes in 20 Metern Höhe.

Zunächst eröffnete sich ein Blick in das Längsschiff mit der „Schwalbennestorgel“.

Dann, inmitten einiger Skulpturen (Repliken und Originale) das historische Uhrwerk, welches ausgerechnet von einem Düsseldorfer Uhrmacher betreut wird. Ein Letzter seines Handwerks.

Nach einem kurzen Anstieg gelingt ein Blick auf den Agilolphus-Altar von 1520 aus lichter Höhe im Seitenschiff.

Dann erhebt sich das „Richterfenster“: Trotz der einsetzenden Dämmerung verzaubern die Farbmosaike den Blick. In jedem einzelnen der Fensterbögen verändert sich das Bild des Weihnachtsmarktes unterhalb, wird verfremdet, wird sphärisch, wie aus einer anderen Welt. Der Horizont löst sich in geballter Farbe auf.

Auf einer schmalen Balustrade geht der Weg außen weiter um das Gebäude. Die Viertelbögen zur Aufnahme der Tonnenlasten des Gemäuers sind zum Greifen nahe.

Hinten, zum Bahnhof hin, haben die Steinmetze sich darauf verewigt. Da sitzen sie, die Jungs aus Königswinter

und schauen auf Gleis 1, wo sie im 19. Jhd. im Sold der Preußen nach Köln gereist sind, um zu arbeiten.

Im Vierungsturm, auf 69 Metern Höhe, ist der höchste Punkt der Dachführung erreicht.

Manche/Mancher muss sich über die frei liegenden Treppenstufen hoch kämpfen, sei es wegen der Anstrengung, sei es wegen der Höhe.

Aber der Mut wird mit einem grandiosen Ausblick über Köln belohnt.

Ehrfürchtig lauscht man dem Bericht des Steinmetzes, dass er und andere Mitarbeiter der Dombauhütte in Ausübung ihres Berufes über eine Leiter auch die letzten 80 Meter zur Kreuzblume des Nordturmes hochgestiegen sind. Mit den Füßen auf einem schmalen Sims und mit beiden Händen am Blitzableiter festgekrallt.

Nach einem letzten Blick über den Weihnachtsmarkt auf dem Roncalliplatz folgt auch die letzte Mutprobe für die Besucher: An der obersten Einstiegstelle des Bauaufzuges über die Gerüstrampe zum Aufzug. Für die Besucher die letzte  Herausforderung, für den Mitarbeiter der Dombauhütte der Weg in den Feierabend. 

2 Antworten auf „Dom-Dachführung AWO Oberlar 13.12.2021“

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